Interview
Evgenia Rubenchik

Was kön­nen Sie uns über Ihren Wer­de­gang erzählen?

Als ich 10 Jah­re alt war, sind mei­ne Eltern mit mir von Minsk (Weiß­russ­land) nach Deutsch­land aus­ge­wan­dert. Ich bin gleich in die 3. Klas­se gegan­gen, ohne ein Wort Deutsch zu spre­chen. Anschlie­ßend ging ich auf ein Gym­na­si­um, das ich mit der Fach­hoch­schul­rei­fe abge­schlos­sen habe. Abso­lut zufäl­lig (durch Hin­weis einer Bekann­ten) bin ich auf den Beruf der Rechts­an­walts­fach­an­ge­stell­ten auf­merk­sam gewor­den und habe eine Aus­bil­dung begon­nen. In nur 2 Jah­ren habe ich die Aus­bil­dung erfolg­reich abge­schlos­sen, da ich die Aus­bil­dungs­zeit auf­grund mei­nes Fach­ab­iturs und guter Noten ver­kür­zen durf­te. Nach mei­nem Abschluss im Jahr 2018 habe ich ange­fan­gen, im Düs­sel­dor­fer Büro von ros­patt zu arbeiten.

Wie sieht die Arbeit einer Rechts­an­walts­fach­an­ge­stell­ten aus?

Anfangs war mei­ne Vor­stel­lung, dass man in die­sem Beruf vor allem Auf­ga­ben nach Anwei­sun­gen oder nach Dik­tat der Anwälte/​Anwältinnen erle­di­gen muss. Aber das ist nicht der Fall. Es han­delt sich um eine qua­li­fi­zier­te, selb­stän­di­ge und ver­ant­wor­tungs­vol­le Tätig­keit. Zu den wich­ti­gen Auf­ga­ben einer/​eines Rechts­an­walts­fach­an­ge­stell­ten gehört zum Bei­spiel die Betreu­ung des Kos­ten­fest­set­zungs­ver­fah­rens, das man sich als ein neu­es gericht­li­ches Ver­fah­ren vor­stel­len kann, wel­ches nach Abschluss des eigent­li­chen Gerichts­ver­fah­rens beginnt und sich mit der Erstat­tung der im Ver­fah­ren ent­stan­de­nen Kos­ten befasst. Die Anträ­ge und Stel­lung­nah­men in die­sen Kos­ten­fest­set­zungs­ver­fah­ren erstel­le ich selb­stän­dig, brin­ge mei­ne Ideen und Argu­men­te ein und stim­me sie mit den sach­be­ar­bei­ten­den Anwälten/​Anwältinnen ab. Außer­dem kor­re­spon­die­re ich direkt mit den Man­dan­ten und habe auch ver­schie­de­ne orga­ni­sa­to­ri­sche Aufgaben.

In unse­rem Beruf gibt es zudem vie­le Mög­lich­kei­ten, sich wei­ter­zu­bil­den, zum Bei­spiel zum/​zur Rechtsfachwirt/​Rechtsfachwirtin. Auf die­se Wei­se kann man in unse­rem Beruf auf­stei­gen und sich für das Kanz­lei­ma­nage­ment qualifizieren. 

Was gefällt Ihnen an der Arbeit als Rechtsanwaltsfachangestellte?

Mir gefällt beson­ders, dass die Arbeit sehr abwechs­lungs­reich ist. Ich sehe und ler­ne immer etwas Neu­es. Ich habe zahl­rei­che Ein­bli­cke in ein brei­tes Spek­trum von Ver­fah­ren, die unse­re Anwälte/​Anwältinnen bear­bei­ten. Da ros­patt im Bereich des gewerb­li­chen Rechts­schut­zes tätig ist, hat mir mei­ne Arbeit die Augen dafür geöff­net, dass hin­ter so vie­len Gegen­stän­den, die mir im All­tag begeg­nen, z.B. bestimm­ten Stüh­len oder Kugel­schrei­bern, eine teil­wei­se jahr­zehn­te­lan­ge Geschich­te steckt und hin­ter den Kulis­sen manch­mal hef­tig um das geis­ti­ge Eigen­tum gekämpft wird. Seit­dem betrach­te ich vie­le Din­ge in einem ganz neu­en Licht.

Was zeich­net ros­patt aus Ihrer Sicht beson­ders aus?

Beson­ders mag ich die fami­liä­re und mensch­li­che Atmo­sphä­re am Arbeits­platz. Man kann hier offen spre­chen und wird auch gehört. Sowohl die Part­ner als auch die Mit­ar­bei­ter sind jeder­zeit ansprech­bar und haben ein offe­nes Ohr. Beson­ders gut gefällt mir, dass die Arbeit, die ich hier leis­te, gese­hen und wert­ge­schätzt wird, was mich umso mehr moti­viert. Wenn ich neue Ideen zur mög­li­chen Arbeits­ver­bes­se­rung oder ‑erleich­te­rung ein­brin­ge, wird das ger­ne gese­hen, ange­nom­men und umge­setzt. Wegen der guten Atmo­sphä­re kom­me ich jeden Tag sehr ger­ne hier­her. Für mich fühlt es sich auf der Arbeit nicht wie auf einer typi­schen Arbeit“ an – abge­se­hen von den mor­gend­li­chen Aufstehzeiten ;)

Wie hat sich Ihre Rol­le in der Kanz­lei im Lau­fe der Jah­re verändert?

Rela­tiv schnell nach mei­nem Beginn bei ros­patt wur­de ich gefragt, ob ich mir vor­stel­len kön­ne, die Ver­ant­wor­tung für die Mar­ken- und Design­ver­wal­tung zu über­neh­men – das habe ich ger­ne gemacht und mich in die­sem Bereich wei­ter­ge­bil­det. Seit­dem bear­bei­te und über­wa­che ich in Zusam­men­ar­beit mit den Anwälten/​Anwältinnen die welt­wei­ten Mar­ken und Design­port­fo­li­os unse­rer Man­dan­ten. Nach eini­ger Zeit habe ich außer­dem Auf­ga­ben in der Buch­hal­tung übernommen. 

Seit mei­nem Ein­tritt bei ros­patt habe ich an vie­len exter­nen Fort­bil­dun­gen teil­ge­nom­men und konn­te auf die­se Wei­se mein Wis­sen ver­tie­fen und mei­ne Qua­li­fi­ka­ti­on wei­ter ver­bes­sern. So habe ich im Lau­fe der Zeit immer ver­ant­wor­tungs­vol­le­re Auf­ga­ben über­nom­men und mich mitt­ler­wei­le in eini­gen Berei­chen sehr spezialisiert. 

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